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Sirtaki auf Kreta: Auf den Spuren von Alexis Sorbas

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Sirtaki auf Kreta: Auf den Spuren von Alexis Sorbas

Geschrieben von
Martina Diehn
Februar 2018

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Vielleicht haben Sie das Buch von Nikos Kazantzakis noch nicht gelesen. Aber den Film von Michael Cacoyannis mit Anthony Quinn in der Hauptrolle haben Sie sicher gesehen. Kreta als Filmkulisse – wir nehmen Sie mit ans Set des Klassikers Alexis Sorbas und zeigen Ihnen die Originalschauplätze.

Dieses Buch ist wirklich aus dem Leben gegriffen: In seinem weltberühmten Roman „Vios ke politia tou Alexi Zorba“ – Leben und Lebensart des Alexis Sorbas – erzählt der griechische Schriftsteller Nikos Kazantzakis die Geschichte eines gescheiterten Bergbauprojekts auf Kreta. Seine Hauptfigur ist ein rustikaler Lebenskünstler, der mit seiner Lebensphilosophie beim Ich-Erzähler, einem jungen britischen Schriftsteller, tiefen Eindruck hinterlässt. 1946 erschien die Erstausgabe des Buchs in Griechenland. 1964 wurde es von Michael Cacoyannis verfilmt – mit Anthony Quinn in der Hauptrolle.

Was manche nicht wissen: Die Erzählung beruht auf einer wahren Geschichte. Alexis hieß im wirklichen Leben Georgios Sorbas und hinter der Figur des Schriftstellers Basil verbirgt sich Kazantzakis selbst. Selbst das Bergbauprojekt hat es gegeben – nur nicht auf Kreta. Beim Ort der Handlung hat der Autor von seiner künstlerischen Freiheit Gebrauch gemacht. Ein Besuch auf Kreta bewog Kazantzakis, seine Geschichte auf die Insel zu verlegen. Begründet hat er das folgendermaßen: 'Die kretische Landschaft gleicht guter Prosa. Geschliffen, knapp, frei von Schwulst, kräftig und verhalten. Sie drückt das Wesentliche mit den einfachsten Mitteln aus.'

Und nun schließen Sie die Augen und erinnern Sie sich an die mitreißende Musik und die unvergesslichen Bilder. Ist das ein Lächeln auf Ihrem Gesicht, weil Sie sich gerade an die berühmte Tanzszene am Strand erinnern? Wie ist es eigentlich um Ihre eigene Tanzkunst bestellt? Vielleicht beflügeln Sie die Originalschauplätze, an denen der Film gedreht wurde, zu neuen Höchstleistungen. Aber auch für Nicht-Tänzer unter den Kazantzakis-Fans ist auf Kreta der Tisch reichlich gedeckt. Wir verraten Ihnen, wo Sie als Filmfan unbedingt hinmüssen. Wandel Sie mit uns auf den Spuren von „Zorba the Greek“ und seinen Schöpfern.

Nikos Kazantzakis, Heraklions großer Sohn

Nikos Kazantzakis erblickte 1883 in Heraklion das Licht der Welt. Deshalb begegnet man dem Schriftsteller in der kretischen Hauptstadt auch auf Schritt und Tritt. Ihr Flugzeug landet auf dem „Nikos Kazantzakis International Airport“, im historischen Museum im Hafen ist sein rekonstruiertes Arbeitszimmer ausgestellt und südlich von Heraklion hat man sogar einen ganzen Gemeindebezirk nach ihm benannt.

Dort, nur 15km vom Stadtzentrum entfernt, trifft man auch auf die kleine Ortschaft Myrtia, aus der der Vater des Schriftstellers stammt. Im 1983 eröffneten Nikos-Kazantzakis-Museum in einem Gebäudekomplex auf dem Dorfplatz kommt man ihm ganz besonders nahe. Fotos, Briefe und Manuskripte werden dort gezeigt, seltene Fotos und Souvenirs, die er von seinen Reisen mitgebracht hat, sind ausgestellt und natürlich liegen Erstausgaben seiner Werke aus aller Welt in den Vitrinen.

Begraben ist Nikos Kazantzakis übrigens dort, wo er geboren wurde, in Heraklion. Sein schlichtes Grab finden Sie auf der südlichen Bastion der venezianischen Stadtmauer am Hafen. Sicher hätte ihm der freie, weite Blick über die Stadt und auf den Bergzug Joúchtas gut gefallen. Seine Grabinschrift hat er sich zu Lebzeiten noch selbst ausgesucht. Sie wurde in seiner Handschrift in den Stein gemeißelt: „Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“

Vom Buch zum Film: Michael Cacoyannis`“Zorba the Greek“

Vielleicht hat Anthony Quinn den zügellosen Sorbas viel zu gut gespielt. Fest steht: Das Griechenlandbild im Ausland hat der Film „Alexis Sorbas“ ganz schön verschoben. Noch immer ist für viele Menschen der Mexiko-stämmige Quinn der Inbegriff des Griechen. Vorurteile inklusive. Bleibt zu hoffen, dass die Angehörigen des „echten“ Georgios Sorbas den Streifen nicht gesehen haben. Die kritisierten schließlich bereits die literarische Vorlage als zu freizügig und ehrverletzend.

Im Laufe der Jahre entstanden ein Ballett und zwei Musicals. Michael Cacoyannis Oscar-preisgekrönter Film aus dem Jahr 1964 ist jedoch bis heute die einzige Verfilmung von „Alexis Sorbas“ geblieben. Angestoßen hat sie der Schriftsteller selbst bereits in den 1950er Jahren. Allerdings gelang es dem griechischen Regisseur erst viel später, das Projekt in die Realität umzusetzen. Da war Kazantzakis bereits sieben Jahre tot.

Gedreht wurde natürlich auf Kreta. Genauer gesagt: im Nordwesten der Insel. Als Gast der Corissia-Hotels bringt Sie das in eine optimale Ausgangsposition. Fast alle Drehorte liegen in der Nähe von Georgioupolis – zum Beispiel der Strand des Fischerdorfs Stavros, das Bergdorf Kókkino Chorió und das Kloster Agia Triada.

Stavros: Schauplatz der Sirtaki-Tanzszene

Nein, der Sirtaki ist kein traditioneller, griechischer Tanz. Anthony Quinn war einfach kein allzu guter Tänzer. Deshalb entwickelten Mikis Theodorakis – verantwortlich für die Filmmusik – und der Regisseur Michael Cacoyannis aus dem Sirtos, einem klassischen, griechischen Kreistanz, den „kleinen Sirtos“, den Sirtaki, mit einfacheren Schrittfolgen. Gebracht haben soll es nicht viel. Im Film selbst sind während der Tanzszene von Quinn selten seine Füße zu sehen und man munkelt, dass wahlweise ein kretischer Chauffeur oder ein Friedhofswärter den Filmstar gedoubelt hätten. Bei den Szenen aus einiger Entfernung am Schluss, bei denen die Gesichter nicht mehr zu sehen sind, ist das durchaus vorstellbar.

Zu den wichtigsten Drehplätzen des Films zählt Stavros, ein kleiner Badeort auf Kreta, der seinerzeit ein verschlafenes Fischernest war. Stavros liegt am nördlichen Ende der Halbinsel Akrotiri, rund 25 km von Chania entfernt. Von der Einsamkeit vergangener Zeiten ist nicht mehr viel übriggeblieben, wohl aber Legenden von der Hollywood-Präsenz vor Ort.

Kameramann Walter Lassally, der für seine Leistung einen Oscar verliehen bekam, gefiel es in der Gegend so gut, dass er ein Haus kaufte und sich in Stavros niederließ. In seiner Lieblingstaverne Christiana im Hafen war der Goldjunge noch bis 2012 in einer Vitrine zu bestaunen. Dann brannte die Taverne ab und die kleine Statue ging mit ihr in Flammen auf. Alexis Sorbas hätte vermutlich laut gelacht.

Kókkino Chorió: Malerische Kulisse für die Dorfszenen

Wenn man von Georgioupolis aus, an der Küste entlang in Richtung Norden fährt, landet man fast automatisch in Kókkino Chorió. Das immer noch recht verschlafene Örtchen mit den verträumten Gassen spielte eine der Hauptrollen im Film. Hier wurden die meisten der Dorfszenen gespielt. Hier wurde gelitten, geliebt, gelacht und geweint. Die Kirche sieht noch genauso aus, wie zu Alexis Sorbas` Zeiten und überhaupt ist vieles in Kókkino Chorió noch gut erkennbar, wenn man sich auf die Suche nach Szenenbildern macht. Auf Kreta steht die Zeit länger still, als an anderen Orten.

Selbst das Dorfkafenion, in das die Ziege der Witwe im Film entführt wird, existiert noch immer und hat sich mittlerweile zu einem Dorfladen weiterentwickelt. Mit etwas Glück treffen Sie hier auf Einwohner, die seinerzeit als Statisten beim Filmdreh mitgewirkt haben. Doch auch wenn gerade niemand seine persönlichen Erinnerungen mit Ihnen teilt, ist Kókkino Chorió immer eine Reise wert. Dafür sorgt seine herrliche Lage über der Souda-Bucht mit dem atemberaubenden Blick auf die Weißen Berge.

Agia Triada: Das Kloster der Mönche im Film

Im Film fasst Alexis Sorbas den Plan, die Braunkohle-Mine des Engländers Basil mit Baumstämme aus dem oberhalb gelegenen Wald abzustützen. Dazu verhandelt er mit den Mönchen des Klosters, zu dem der Wald gehört. Das Kloster im Film ist das Kloster Agía Triáda in der Nähe des Flughafens von Chania auf der Halbinsel Akrotiri. Holzhandel sucht man hier vergebens. Heutzutage ist das Kloster bekannt für die hervorragenden Bio-Produkteaus der Manufaktur der fleißigen Mönche: Wein, Olivenöl und Raki. Die Anfahrt lohnt sich also insbesondere für Feinschmcker – auch wenn hier nichts mehr an „Zorba the Greek“ erinnert. Wer Raki kaufen möchte, ist gut beraten, ein eigenes Gefäß mitzubringen.

Genießen Sie die Stille, die im Klostergarten auf Sie wartet und vergessen sie bloß nicht, den Baum aufzusuchen, der vier verschiedene Früchte trägt: Orangen, Manderinen, Zitronen und Limonen. Ein kleines botanisches Wunder – menschlicher Pfropfkunst. Geöffnet ist täglich von 7.30 bis 14 Uhr und von 17 bis 19 Uhr. An der Pforte wird ein kleiner Eintritt verlangt.

Chaniá: Wo der Komponist Mikis Theodorakis seine Wurzeln hat

2015 wurde der „Erfinder des Sirtaki“ 90 Jahre alt. Mikis Theodorakis, der die Filmmusik zu „Alexis Sorbas“ schuf, gilt als der bekannteste griechische Komponist des 20. Jahrhunderts und ist – so hat eine Umfrage ergeben – der bekannteste Grieche außerhalb von Griechenland. Auf seine kretischen Wurzeln ist er sehr stolz. Sein Vater wurde nämlich in Chaniá geboren. Und das, so sagt er, hört man seiner Musik an.

„Rizitika“ sind sehr alte, traditionelle, kretische Lieder, die häufig A capella oder mit einer Minimalbesetzung an Instrumenten gespielt werden. Der Name bedeutet „Lieder der Bergwurzeln“ und er ist Programm. Hier, am Fuß der Weißen Berge, ist diese Musik zuhause. Natürlich gibt es auch einen Tanzstil, den 'Chaniótikos', den Syrtós von Chania, der genau zu diesem Rhythmus passt. Für Anthony Quinn wäre er zu komplex gewesen. In Theodorakis`Musik – ganz gleich ob Kammermusikstück, Sinfonie oder Filmmusik – tauchen diese Melodien immer wieder auf.

Besuchen Sie Galatás, das Heimatdorf seines Vaters, ein paar Kilometer westlich von Chaniá. In dem Haus, in dem sein Bruder Ioannis bis zu seinem Tod lebte, ist heute ein Theodorakis-Museum untergebracht, das noch immer weiter ausgebaut wird. Seine Musik begleitet Sie sowieso auf Schritt und Tritt. Sie wird in den kretischen Tavernen gespielt, sie beeinflusst junge Künstler aller Musikgenres. Und sie begleitet Sie natürlich auch mit zum Strand. Galatás liegt am Meer und ist – wie sollte es auch anders sein – für seinen schönen Strand bekannt. Und wenn Sie schon einmal hier sind: Wie wäre es mit ein paar Sirtaki-Schritten im warmen Sand?

Griechische Kunst und Kultur vor Ihrer Haustür: Erlebnisabende im Corissia Park

Für traditionelle Rhythmen und Tänze müssen Sie Georgioupolis nicht verlassen. Im Corissia Park kommen Sie zu Ihnen. Jeden Tag der Woche steht bei uns etwas Anderes auf dem Programm: Live-Musik, Tanzgruppen und vieles mehr. Wer selbst das Tanzbein schwingen möchte, muss sich nicht mit Sirtaki begnügen. Mittlerweile haben wir sogar Zumba im Angebot.

Geschrieben von Martina Diehn

Als Martina Diehn 2004 nach Berlin zog, um „irgendwas mit Schreiben“ zu machen, hatte sie vermutlich den „Momente“-Reiseblog von Corissia im Sinn. Weil dieser aber erst 2017 das Licht der Welt erblickte, vertrieb sie sich die Jahre dazwischen mit ausgedehnten Reisen und dem eigenen Garten vor den Toren der Stadt.

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