Der Sandstrand von Paleochora

'Altes Hauptdorf' lautet der Name des schönen Ortes, der sich auf einer flachen, langen Halbinsel ins Libysche Meer hineinstreckt. Die lange Spitze der Halbinsel nehmen die Ruinen eines schon 1282 von den Venezianern erbauten Kastells ein, das heute vor allem zum Sonnenuntergang ein beliebter Treffpunkt ist. DIsteln, Thymian und ein paar Tamarisken bilden da einen verwilderten Garten.

Südlich des Kastells erstreckt sich der eigentliche Ort, den eine fast schnurgerade Hauptstraße der Länge nach durchzieht. Im Westen besitzt Paleochora einen langen, breiten Sandstrand, an dem einige alte Tamarisken auch Naturschatten bieten. Im Osten geht die Uferbefestigung aus großen Felsblöcken in einen schattenlosen Kies- und Kieselsteinstrand über.

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Mit über 2000 Einwohnern ist Paleochora nach Ierapetra im fernen Inselosten die größte Siedlung an der kretischen Südküste. Touristen kennt man hier schon seit über 50 Jahren. Kommunikationszentrum aller Gäste und Bewohner ist noch immer die Hauptstraße, die abends ab etwa 18 Uhr für jeglichen Autoverkehr gesperrt ist. Sie verwandelt sich dann in eine riesige Bar und Taverne. An der Hauptkreuzung kurz unterhalb des Aufgangs zur Festung sitzt man bis in die frühen Morgenstunden - Paleochora hat sich vor allem abends und nachts den Charme eines traditionellen kretischen Städtchens erhalten.

Noch vor dem Tourismus ist jedoch die Landwirtschaft die Haupterwerbsquelle der Menschen in dieser Region. In zahllosen von der Sonne beheizten Gewächshäusern werden Tomaten und Frühgemüse angebaut. Darum herrscht in Paleochora auch in den Wintermonaten etwas mehr Leben als in vielen anderen Küstenorten im Süden. Zum Überwintern gibt es auch für sonnenhungrige Mitteleuropäer kaum einen besseren Ort auf ganz Kreta.

Einen sehr interessanten kulturgeschichtlichen Aspekt der europäischen Geschichte beleuchtet die exzellente Ausstellung 'The Acritans of Europe' im Obergeschoss des örtlichen Kulturzentrums, die leider nur im Sommer und auch dann nicht zuverlässig geöffnet ist. Ihr Thema sind die Heldensagen und -epen des gesamteuropäischen Mittelalters um El Cid, König Artus, Siegfried, Roland und das byzantinische Pendant Akritas sowie deren Nachwirken in der griechischen Volkskunst und Volksmusik. Großformatige Foto- und Texttafeln informieren sehr ausführlich auf Griechisch und Englisch über die vielen Aspekte des Themas, zeigen Reproduktionen von Ikonen und Buchmalereien, Webarbeiten und Steinreliefs. Instrumente der Volksmusik, Sättel und Hufeisen, Schattenspielfiguren des volkstümlichen Karajósis-Theaters runden die Thematik ab.

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