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Eine beschauliche Kleinstadt auf mehreren Hügeln
Willkommen in Agios Nikolaos im Osten Kretas

Agios Nikolaos Kreta
kreta.reise/agios

Schon vor 2700 Jahren lag hier 'Kamara', der kleine Hafenort des antiken Stadtstaates Lato.

Agios Nikolaos ist eine beschauliche Kleinstadt auf mehreren Hügeln. Die Küstenlinie ist lang und vielfach geschwungen, ein kleiner Binnensee mit Verbindung zum Meer dient als Hafen für Fischerboote.

In Agios Nikolaos hat die Entwicklung Kretas zur Urlaubsinsel um 1960 begonnen. Das flott und humorvoll geschriebene Buch 'Wind auf Kreta', das Sie in kretischen Buchhandlungen kaufen können, erzählt sehr schön davon (der zweite Teil spielt dann übrigens in Georgioupolis).

 

Außer als Urlaubsort ist Agios Nikolaos vor allem als Verwaltungszentrum für ganz Ostkreta von Bedeutung.

agios nikoloas kreta

Die Stadt, die unter dem Schutz des hl. Nikolaus steht, steuern Sie von Georgioupolis aus am besten mit dem Mietwagen an. Mit dem Linienbus müssten Sie in Iraklio umsteigen; Sie würden bis Agios Nikolaos 3-4 Stunden brauchen. Mit dem Mietwagen können Sie die 165 km auf der gut und teilweise sogar autobahnähnlich ausgebauten Nationalstraße entlang der Nordküste zurücklegen, an der Sie auch schöne Rast- und viele Tankmöglichkeiten finden. Mit 2,5 Stunden reiner Fahrzeit sollten sie rechnen.

Außer als Urlaubsort ist Agios Nikolaos vor allem als Verwaltungszentrum für ganz Ostkreta von Bedeutung. Das verleiht dem Städtchen trotz aller Fremden noch immer viel Authentizität. Eine Altstadt fehlt, denn in seiner heutigen Gestalt ist der Ort noch jung. Eine lange Geschichte hat er trotzdem aufzuweisen. Schon vor 2700 Jahren lag hier mit 'Kamara' der kleine Hafenort des antiken Stadtstaates Lato. In byzantinischer Zeit florierte eine kleine Siedlung, im 13. Jh. errichteten genuesische Kreuzfahrer und Kaufleute auf einem der Hügel eine Burg.

Ein Tag in und um Agios Nikolaos

Marina, Binnensee, Fährhafen, Cafés

In Agios parken Sie Ihren Mietwagen am besten auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz an der gut ausgeschilderten Marina. Von da können Sie am kleinen Stadtstrand Kitroplatia vorbei immer auf der Uferstraße entlang die ganze Halbinsel umrunden, auf der Teile de Stadt erbaut sind. Nach zehn Minuten sind Sie am Fährhafen und dann auch sogleich an der kurzen Brücke, die die Verbindung zwischen dem Binnensee und dem Meer überspannt. Hier werden Sie sich sicherlich zunächst einmal in einem der vielen Cafés direkt am Seeufer niederlassen wollen.

Archäologische Museum, Volkskunstmuseum

Nach dieser Verschnaufpause überqueren Sie die Brücke und stehen sogleich unmittelbar vor der Tourist-Information. Hier sollten Sie sich erkundigen, ob das Archäologische Museum der Stadt schon wiedereröffnet wurde (geplant für frühestens Herbst 2016). Wenn ja, gehen Sie die an der Brücke beginnende Hauptverkehrsstraße Odos Konstantinou Paleologou etwa 400 m weit hügelan. Als wertvollsten Schatz birgt das Archäologische Museum die 'Venus von Myrtos' aus frühminoischer Zeit. Es ist ein kunstvolles Keramikgefäß in Gestalt einer stilisierten weiblichen Gottheit. Dem glockenförmigen Körper mit angedeuteten Brüsten und Schamdreieck geht in einen langen, phallusförmigen Hals über, auf dem ein kleiner Kopf aufsitzt. In ihren dünnen Armen hält die Gottheit eine kleine Kanne.

Auf jeden Fall dürfte das kleine Volkskunstmuseum gleich neben der Tourist-Information offen sein (Di-So 10-14 Uhr). Da sehen Sie im einzigen Raum unter anderem kretische Trachten, kunstvolle Stickereien, Webarbeiten und alte Ikonen.

Fußgängerzone, Kirche Agia Triada

Gehen Sie nun wieder über die Brücke zurück und dann gleich nach rechts in die Fußgängerzone Odos 28is Oktovriou, sind Sie bereits in einer der beiden parallel zueinander verlaufenden Haupteinkaufsstraßen der Stadt mit vielen schönen Geschäften. Sie kommen auf den Platz Platia Venizelou und sehen links vor sich schon die der Heiligen Dreifaltigkeit geweihten Kirche Agia Triada. Sie steht tagsüber ständig offen. Innen ist sie vollständig mit großflächigen Malereien im traditionellen byzantinischen Stil ausgeschmückt.

Zeit fürs Mittagessen: Nur 20 m von der Kirche entfernt empfängt sie die Taverne Itanos in der Odos Kiprou mit kretischer Küche zu günstigen Preisen. Hier brauchen Sie nicht aus der Karte zu wählen, sondern können sich am Warmhaltetresen und manchmal sogar direkt in der Küche aussuchen, was Sie essen wollen. Auch viele Einheimische sind hier zu Gast.

Gehen Sie anschließend von der Platía Venizelou die Odos Sof. Venizelou hinab, sind Sie nach wenigen Minuten wieder an Ihrem Auto. In Agios Nikolaos haben Sie jetzt alles Wesentliche gesehen. Wenn Sie noch Zeit und Lust haben, könnten Sie nun einen von zwei sehr interessanten Abstechern unternehmen:

1 Eine Bootsfahrt zur ehemaligen Leprainsel Spinalonga mit anschließendem Baden am Strand von Elounda

Fahren Sie vom Parkplatz aus um die Halbinsel herum, überqueren Sie die Brücke und bleiben Sie auf der Uferstraße. Nach etwa 15 Minuten sind Sie am kleinen Hafen von Elounda. Von hier aus fahren ca. alle 30 Minuten Ausflugsboote zur Insel Spinalonga hinüber.

Die ganze kleine Insel trägt eine weitläufige venezianische Festung mit gut erhaltenen Außenmauern. Ihretwegen aber kommen die wenigstens Besucher her. Sie reizt der Ruf Spinalongas als Kretas letzte Lepra-Kolonie. Von 1903 bis 1954 wurden alle Leprakranken Kretas hierher verbannt. Die Kranken zogen in leerstehende Häuser ein, legten Gärten an, verbesserten die Wasserversorgung und eröffneten sogar Tavernen. Sporadisch kam ein Priester fürs seelische und ein Arzt fürs körperliche Wohlbefinden herüber. Die Kranken schlossen Ehen, zeugten Kinder, bildeten zeitweise sogar eine Theatergruppe und druckten ihre eigene Zeitung. Zu sehen ist von alldem kaum noch etwas, doch die Vorstellung, was hier einmal ablief, lässt die Besucher immer noch erschaudern.

Nach der Rückkehr können Sie vom Bootsanleger etwa 150 m nach rechts gehen und sind sogleich an einem Sandstrand, wo Sie gut ein spätnachmittägliches Bad nehmen können, bevor Sie sich wieder auf den Heimweg machen.

2 Eine kurze Fahrt hinauf zum berühmten Bergdorf Kritsa mit Besuch der mittelalterlichen Marienkirche Panagia i Kera

Fahren Sie wieder zurück zur Nationalstraße, von der die Straße nach Kritsa abzweigt. Noch vor Erreichen des Bergdorfes macht ein Schild auf die Marienkirche aufmerksam. Auch wenn sie schon geschlossen sein sollte, lohnt sich der kurze Gang dorthin auf jeden Fall, denn das uralte Gotteshaus steht sehr idyllisch inmitten der Natur. Ist sie offen, sehen Sie in ihrem Inneren verbleichende Wandmalereien aus dem 13.-15. Jh.

Nach dem Gang zur Kirche fahren Sie dann weiter nach Kritsa hinauf, lassen Ihren Wagen vor dem historischen Dorfkern und bummeln durch die Gassen des alten Ortes. Allein werden Sie hier allerdings kaum sein, denn Kritsa hat als Drehort für den Film 'Der Mann, der sterben musste' schon 1956 Weltruhm erlangt, von dem es noch heute zehrt. In Kritsa lässt es sich heute gut Kaffee trinken und Kuchen essen, bevor Sie die Rückfahrt nach Georgioupolis antreten.

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