Die antike Stadt Eleftherna

Eleftherna war einer der bedeutendsten kretischen Stadtstaaten in der griechischen und römischen Antike. Kretische Archäologen graben hier erst seit 1985 und wollen auch jetzt noch weiter graben. Was sie schon gefunden haben und was sie noch finden werden, erhält im 2016 eröffneten, hochmodernen Archäologischen Museum seinen Platz.

Für Besucher sind die Ausgrabungen nicht nur ihrer historischen Dimension wegen ein Erlebnis, sondern auch wegen Landschaft und Natur. Wer mag, kann das ganze Gelände statt mit Auto oder Motorrad auch wandernd durchstreifen.

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Nachdem Sie im Museum erfahren haben, welche Teile der Ausgrabungen gerade für Besucher zugänglich sind, fahren Sie zunächst ins Dorf Archea Eleftherna hinein und folgen in dessen Zentrum dem Wegweiser zu den 'Acropolis Cisterns'. Die Zufahrtsstraße endet an einer schlichten Taverne. Hier beginnt ein Fußpfad über einen Höhenrücken, der sich fast wie ein Schiff dem Meer entgegen streckt. Er ist einer der letzten Ausläufer des Psiloritis-Massivs, etwa 380 m hoch. Der Fußweg beginnt an einem mittelalterlich-byzantinischen Wehrturm. Schon nach 3-4 Minuten Gehzeit stehen Sie vor sechs riesengroßen Zisternen, in die Sie mit Taschenlampe auch ein Stück weit hineingehen können. Die beiden Felskammern mit den Zisternen sind jeweils etwa 40x25 m groß und bis zu 5 m hoch. Die Zisternen wurden über ein Aquädukt mit Wasser aus einer nahen Quelle gespeist. Folgen Sie dem Pfad in nördlicher Richtung weiter, gelangen Sie nach etwa 6 Minuten auf eine kleine Terrasse, auf der unter alten Ölbäumen die Ruinen eines nicht näher definierten Heiligtums freigelegt wurden. Hier kann man hervorragend im Baumschatten chillen oder auch ein mitgebrachtes Picknick zu sich nehmen.

Mit dem Auto fahren Sie anschließend wieder ins Dorfzentrum zurück und noch einmal am Museum vorbei bis an den Ortsanfang des heutigen Dorfes Eleftherna (ohne 'Archea'). Nach rechts unten zweigt in einer Kurve mit dem Laden 'Ceramic Souvenirs' ein ausgeschildertes Sträßlein in die 1,3 km entfernte Gemarkung Orthi Petra ab. Dort haben die Archäologen der Universität von Kreta einen Friedhof aus geometrischer Zeit, also aus dem 9.-7. Jh. v.Chr., freigelegt. Zeugnisse für viele verschiedene Beisetzungsformen wurden entdeckt, zahlreiche wertvolle Grabbeigaben ans Licht geholt. Zu sehen sind auch die Grundmauern zahlreicher Häuser aus hellenistischer Zeit (4.-2. Jh. v.Chr.) und als einzigartiges Baudenkmal eine sehr gut erhaltene antike Brücke. Sie überspannt einen der beiden Bäche, die um den Höhenrücken der antiken Stadt flossen und sie reichlich mit Wasser versorgten. Überspannt wird ein großer Teil der Ausgrabungen von Orthi Petra von einem futuristisch anmutenden, modernen Schutzdach.

Nach dem Besuch von Orthi Petra fahren Sie wieder ins heutige Dorf Archea Eleftherna hinauf und dann weiter in Richtung Margarites. Nahe dem Dorfende zweigt eine ausgeschilderte Asphaltstraße nach links unten ab. Sie kommen an der Doppelkirche Christos Sotiros und Agia Anna vorbei, deren älterer Teil ins 10. Jh. datiert wird. Die Straße endet an einem modernen Kassenhäuschen. Unmittelbar darunter finden Sie in einem eingezäunten Gelände das antike Stadtzentrum. Um eine Bebauung zu erleichtern, wurden aus großen Steinquadern Terrassenmauern angelegt. Auf den Terrassen stehen die Überreste einer frühchristlichen Basilika aus dem 6. Jh. und daneben die Mauern eines hellenistischen Baus, der von den frühen Christen später als Bischofspalast genutzt wurde. Erkennbar sind auch die Grundrisse hellenistischer und römischer Häuser, eines Thermalbades mit zwei Holzbrennöfen sowie Trinkwasserleitungen und Kanalisation.

Ausgeschilderte Wanderwege und -pfade verbinden die verschiedenen archäologischen Bereiche miteinander, Pläne sind vor Ort aufgestellt (am besten für unterwegs abfotografieren!). Um das ganze alte Eleftherna zu Fuß zu erkunden, sollten Sie mindestens fünf bis sechs Stunden einplanen, Wasser mitnehmen und auf jeden Fall Schuhe mit rutschfesten Sohlen tragen!

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